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ams

20/1992

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aus
auto
motor und sport

Heft 20
von
1992
S. 202

Figaro hier, Figaro da

Japanische Nischenautos wie den Nissan Figaro und den Honda Beat gab es bisher in Deutschland nicht zu kaufen. Jetzt bietet ein Hamburger Grauimporteur diese beiden kuriosen Autos an.

"Der Honda Beat ist unserer Meinung nach der ideale Zweitwagen. Ein kleines, witziges Cabrio für die Stadt", sagt Dieter Boehmer, Mitarbeiter der Saudimex Handelsgesellschaft in Hamburg [Kunhardtstr. 4, 2000 Hamburg 20, Tel. 040/381592]. Als potentielle Kunden für den Nissan Figaro, einen Fünfziger-Jahre-Nachbau mit modernster Technik unter der nostalgischen Haube, sieht er Menschen, die "etwas Außergewöhnliches wollen".

Auch der Preis ist außergewöhnlich: Der Honda, der inzwischen nicht mehr gebaut wird, soll 39.000, der Figaro gar 49.000 Mark kosten - in Japan kosten sie umgerechnet die Hälfte. Sechs bis acht Wochen beträgt die Lieferzeit - erstaunlich wenig vor allem für den Figaro, der von Nissan in einer limitierten Auflage von 20.000 Stück angefertigt wurde und in Japan reißenden Absatz fand. "Wir haben da eine zuverlässige private japanische Quelle für Neuwagen", lautet die geheimnisvolle Auskunft Boehmers.

Probleme mit der Betriebserlaubnis der rechtsgelenkten Autos gibt es nicht. "Vom TÜV sind die Fahrzeuge abgenommen. Wir mußten nichts um- oder nachrüsten", sagt Boehmer. Das einzige, was dem deutschen Standard angepaßt wurde, sind die Daten für den Schadstoffausstoß.

Ungelöst ist bisher jedoch die Frage der Wartung und Reparatur. Frank Winter, Nissan-Sprecher, sieht da schwarz: "Den Figaro gibt es ausschließlich in Japan, das heißt, daß dort auch die Ersatzteile besorgt werden müssen. Das dauert lange, kostet viel und ärgert Händler und Kunden. Dazu kommt, daß diese Autos keine Garantie haben."

Ist das erforderliche Ersatzteil dann endlich da, heißt das noch lange nicht, daß es bei den deutschen Niederlassungen eingebaut werden kann. Frank Pfirrmann von Honda: "In ganz Europa liegen keine technischen Daten und Werkstatthandbücher zum Beat vor, ganz davon zu schweigen, daß die entsprechenden Werkzeuge fehlen." Das sind schlechte Aussichten.

Dieter Boehmer sieht diesen Problemen trotzdem sehr gelassen entgegen. Über eine mögliche Garantie habe sich Saudimex "in der Begeisterung über die schönen Autos" noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Er will mit den Nissan- und Honda-Niederlassungen in Hamburg reden, schließlich seien außergewöhnliche Autos "für die Imagepflege und Eigenwerbug der japanischen Hersteller gut".

Winter bezweifelt den Sinn dieses Vorgehens: "Es mag ja sein, daß jemand aus München nach Hamburg fährt, um das Auto zu kaufen. Doch für jede kleine Reparatur wird er diesen Weg bestimmt nicht auf sich nehmen."

cof