Figaro hier, Figaro da Japanische Nischenautos wie den Nissan
Figaro und den
Honda Beat gab es bisher in Deutschland nicht zu
kaufen. Jetzt bietet ein Hamburger Grauimporteur
diese beiden kuriosen Autos an.
"Der Honda Beat ist
unserer Meinung nach der ideale Zweitwagen. Ein
kleines, witziges Cabrio für die Stadt",
sagt Dieter Boehmer, Mitarbeiter der Saudimex
Handelsgesellschaft in Hamburg [Kunhardtstr. 4,
2000 Hamburg 20, Tel. 040/381592]. Als
potentielle Kunden für den Nissan Figaro, einen
Fünfziger-Jahre-Nachbau mit modernster Technik
unter der nostalgischen Haube, sieht er Menschen,
die "etwas Außergewöhnliches wollen".
Auch der Preis ist
außergewöhnlich: Der Honda, der inzwischen
nicht mehr gebaut wird, soll 39.000, der Figaro
gar 49.000 Mark kosten - in Japan kosten sie
umgerechnet die Hälfte. Sechs bis acht Wochen
beträgt die Lieferzeit - erstaunlich wenig vor
allem für den Figaro, der von Nissan in einer
limitierten Auflage von 20.000 Stück angefertigt
wurde und in Japan reißenden Absatz fand.
"Wir haben da eine zuverlässige private
japanische Quelle für Neuwagen", lautet die
geheimnisvolle Auskunft Boehmers.
Probleme mit der
Betriebserlaubnis der rechtsgelenkten Autos gibt
es nicht. "Vom TÜV sind die Fahrzeuge
abgenommen. Wir mußten nichts um- oder
nachrüsten", sagt Boehmer. Das einzige, was
dem deutschen Standard angepaßt wurde, sind die
Daten für den Schadstoffausstoß.
Ungelöst ist bisher
jedoch die Frage der Wartung und Reparatur. Frank
Winter, Nissan-Sprecher, sieht da schwarz:
"Den Figaro gibt es ausschließlich in
Japan, das heißt, daß dort auch die Ersatzteile
besorgt werden müssen. Das dauert lange, kostet
viel und ärgert Händler und Kunden. Dazu kommt,
daß diese Autos keine Garantie haben."
Ist das erforderliche
Ersatzteil dann endlich da, heißt das noch lange
nicht, daß es bei den deutschen Niederlassungen
eingebaut werden kann. Frank Pfirrmann von Honda:
"In ganz Europa liegen keine technischen
Daten und Werkstatthandbücher zum Beat vor, ganz
davon zu schweigen, daß die entsprechenden
Werkzeuge fehlen." Das sind schlechte
Aussichten.
Dieter Boehmer sieht
diesen Problemen trotzdem sehr gelassen entgegen.
Über eine mögliche Garantie habe sich Saudimex
"in der Begeisterung über die schönen
Autos" noch überhaupt keine Gedanken
gemacht. Er will mit den Nissan- und
Honda-Niederlassungen in Hamburg reden,
schließlich seien außergewöhnliche Autos
"für die Imagepflege und Eigenwerbug der
japanischen Hersteller gut".
Winter bezweifelt den
Sinn dieses Vorgehens: "Es mag ja sein, daß
jemand aus München nach Hamburg fährt, um das
Auto zu kaufen. Doch für jede kleine Reparatur
wird er diesen Weg bestimmt nicht auf sich
nehmen."
cof
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